Bayerischer Wald-Verein Sektion Lindberg-Falkenstein
Bayerischer Wald-Verein Sektion Lindberg-Falkenstein

Ein Maibaum des Friedens

Waldvereinssektion Lindberg-Falkenstein richtete bayerisch-ukrainischen Kindertag aus

Lindbergmühle. Zahlreiche Menschen aus der Ukraine, vor allem Frauen und Kinder, sind vor dem vor dem russischen Angriffskrieg aus ihrer Heimat geflohen. Auch im Landkreis Regen leben viele Flüchtlinge, die zwar jetzt in Sicherheit, aber zugleich oft in großer Sorge um Angehörigen sind. Die Kinder leiden am meisten, sie haben ihre Väter zurückgelassen und müssen in einem fremden Land zurechtkommen. Speziell ihnen wollte die Sektion Lindberg-Falkenstein des Wald-Vereins am vergangenen Wochenende eine Freude bereiten – und das ist gelungen.  

Die Wald-Vereinler veranstalteten für die ukrainischen Mädchen und Buben einen Kindertag mit einem bunten Reigen an gemeinsamen Aktionen. Höhepunkt des Tages war das Schmücken und Aufstellen eines bayerisch-ukrainischen Maibaumes. Sogar die Bürgermeister aus Lindberg, Zwiesel und Regen unterstützten die Veranstaltung.

Norbert Schreiber aus Spiegelhütte engagiert sich, wie viele andere auch, in der Ukrainehilfe und kennt die Nöte der Familien. Er überlegte was er für die Kinder tun könnte, um sie ein bisschen aufzuheitern. Das Ergebnis war ein Kindertag mit einem abwechslungsreichen und fröhlichen Programm. 

Dazu braucht es freilich viele Helfer, wie die Flüchtlingsbetreuerin Mariia Acanfora, die mit den Kommunen das Gespräch suchte und Einladungen über die Schulen regelte. Und natürlich brauchte es die Waldvereinssektion Lindberg-Falkenstein, die bei solchen Aktionen immer ein verlässlicher Partner ist. 

Nach der Ankunft der Familien auf dem Vereinsgelände in Lindbergmühle durften die Kinder mit Jugendleiterin Sonja Steiner Traumfänger und Bilder mit Naturmaterialien basteln. Auch die Mütter beteiligten sich und alle hatten sichtlich Freude an ihren geschaffenen Arbeiten. Nachdem man sich Bratwurstsemmeln hatte schmecken lassen, war es an der Zeit, den Maibaum abzuholen. 

Hermann Ganserer aus Oberlindbergmühle hatte den Baum gestiftet und transportierte ihn auch noch mit dem Bulldog zum Vereinshüttl. Begleitet wurde er von der Kindertanzgruppe des Heimatvereins Lindberg und dem Musikerduo „Mich und Herm“. Die Kinder durften die Kränze und den Gipfel des Maibaums mit bunten Bändern und gemalten Schildern schmücken. 
Bevor der Baum aufgestellt wurde, begrüßte Sektionsvorsitzender Günther Hannes neben den zahlreichen Gästen besonders den Lindberger Bürgermeister Gerd Lorenz und seinen Amtskollegen Karl-Heinz Eppinger aus Zwiesel. Hannes dankte Mariia Acanfora, die übersetzte, und allen, die zum Gelingen des Tages beitrugen. Er erklärte den Gästen das Brauchtum des Maibaumaufstellens und meinte: „Unser bayerisch-ukrainischer Maibaum soll für Frieden und Freiheit auf der ganzen Welt stehen. Die bunten Bänder zeigen die Vielfalt der Völker und den Wunsch, dass alle ohne Angst leben können.“ 
Bürgermeister Gerd Lorenz hieß die Familien ebenfalls herzlich willkommen. Der Maibaum sei ein Zeichen für Freude und ein Willkommensgruß an den Frühling. „Mit dieser Veranstaltung soll den ukrainischen Familien ein kleines Stück bayerischer Tradition vermittelt werden“, sagte Lorenz. Er dankte Günther Hannes und Norbert Schreiber sowie allen Unterstützern für diese tolle Aktion. 
„Wir haben die Veranstaltung gerne unterstützt, genauso wie die Kollegen aus Regen und Lindberg“, betonte Zwiesels Bürgermeister Karl-Heinz Eppinger. Es sei für den Frieden in Europa wichtig, dass sich bayerische und ukrainische Kinder kennenlernen und miteinander spielen. 

Danach tanzte die Kindertanzgruppe des Heimatvereins Lindberg und erhielt viel Beifall. Mit vereinten Kräften brachten die Männer den Maibaum schließlich in die Senkrechte, unterstützt von den beiden Bürgermeistern. Mit einem Elfmeterschießen sowie einem Lagerfeuer bei dem die Kinder Würstel am Steckerl grillten, ging der Nachmittag zu Ende. Bevor die Familien den Bus bestiegen, sangen die Kinder als Dank für den schönen Tag ukrainische Lieder aus ihrer Heimat.

Bericht: Gerti Menigat in der PNP

Wanderung rund um Weißenstein am PFAHL

Da das Landshuter Haus geschlossen war, entschied sich die Wandergruppe des Bayerischen Wald-Vereins Sektion Lindberg-Falkenstein um und besuchte die Burgruine Weißenstein. Vorher ging es auf den Rundwanderweg am Pfahl. Der Erlebnispfad “Burg Weißenstein – Lebendiges Quarzgestein” ist beschildert und führt an der Grabstätte des Dichters Vegesack vorbei. Das eindrucksvolle Pfahlgestein fasziniert. Besuchen kann man auch den Gläsernen Wald und das Museum "Fressendes Haus". 

Elisabeth Schreiber in Italien verunglückt gestorben

Elisabeth Maria Schreiber ist tot – ein Nachruf

Ich neige nicht dazu, Privates, allzu Privates im Internet zu teilen. Doch der Tod meiner Gattin, die eine öffentliche Person war, ohne je eine öffentliche Person gewesen zu sein, zwingt mich jetzt doch dazu.

Zuerst der Anlass:

Leider kam ich dieser Tage aus unserem gemeinsamen Italienurlaub mit einer für uns alle, vor allem für ihre Freunde sehr, sehr traurigen Nachricht nach Deutschland zurück.

Elisabeth Maria Schreiber, geborene Schmidt, ist bei einem Spaziergang am Meer auf einer eigentlich ungefährlichen, flachen Steintreppe kopfüber auf die nächsten Stufen gestürzt und hat sich am Kopf so sehr schwer verletzt, dass sie auf der Stelle verstarb. Die näheren Ursachen dafür werden noch untersucht.

Ich selbst und die sofort herbeigeeilten Rettungskräfte konnten sie trotz 40minütiger Reanimationsversuche nicht mehr ins Leben zurückholen.

Sie war eine wundervolle, humorbegabte, liebenswürdige, neugierige, hilfsbereite, ehrliche und außerordentlich tatkräftige Lebenspartnerin und Ehefrau, die ich fast 50 Jahre geliebt und verehrt habe.

Ihre letzte Ruhestätte wird im Bad Dürkheimer Ruheforst sein. Sie wird dort im engsten Familien- und Freundeskreis beigesetzt.

Ein ehrendes Gedenken sollte jedoch daran erinnern, dass sie für dieses Land doch einiges in Bonn und München getan hat, in ihrer Arbeit für das Straßenbauamt, in den Ministerbüros Strauß und Stoltenberg und Leussink. Bei Frau Dr. Hildegard-Hamm-Brücher im Bildungsministerium und Bundestag und Landtag jeweils vor allem als Persönliche Assistentin und auch als jahrzehntelange Geschäftsführerin der Stiftung Theodor Heuss.

Mit ihrer Hilfe war die Demokratietagung in Tutzing möglich, bei der die vier Verfassungsorgane zum ersten und letzten Mal zusammen mit Bürgern Verfassungsfragen diskutierten, im ZDF und in der ARD übertragen.

Mehr als 20 Jahre war sie in der Tschernobylhilfe aktiv tätig. Ohne ihr organisatorisches und praktisches Mitwirken wäre das Kinderheim NADESHDA in Belarus niemals Wirklichkeit geworden. Zuletzt organisierte sie mit mir einen Kinderspiel-Nachmittag für Ukrainekinder und eine Tanzdisco für den VdK. Auch ihre Arbeit im und für den Wald-Verein Sektion Lindberg wird nicht vergessen werden.

Jedes Buchmanuskript oder jede Rezension hat sie punkt-und-komma-genau geprüft und kritisiert.

Was für ein gemeinsames, inhaltliches, erfülltes Leben - 50 Jahre.

Nie hat sie sich in irgendeinen Mittelpunkt gestellt oder Aufhebens von sich gemacht. Sondern immer nach dem Motto Kennedys gehandelt: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern frage dich selbst, was du für dein Land tun kannst.“ Wüsste sie von diesem Text, sie würde ihn mir untersagen.

Ich werde sie furchtbar vermissen. Elisabeth wurde 79 Jahre alt.

In Liebe und zugleich tiefster Traurigkeit grüßt Norbert Schreiber.

 

JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG - Mit Kraft zu neuen Aktionen 

Einmal im Jahr heißt es, Bilanz zu ziehen bei der Jahreshauptversammlung des Bayerischen Wald-Vereins Sektion Lindberg-Falkenstein. Nicht alle Mitglieder können immer dabei sein. 505 sind es an der Zahl. 47 waren anwesend. Damit alle die Möglichkeiten haben, auch nachträglich mit dabei zu sein, stellen wir das Video auf YOUTUBE und auf www.waldverein-lindberg.de. Produktin Norbert Schreiber, Mirrorhut-Studios 2023

Eugen Stadler: "Waldverein, das ist Dienst an der Allgemeinheit

Frauenpower: Wandern mit dem Wald-Verein - Spielaktionen für die Kinder

Wanderführerin Lieselotte Brandl und Jugendwartin Sonja Steiner

Mit einem ukrainisch-bayerischen Kindertag mit Aufstellen eines Maibaums für und mit den Kindern setzt der Bayerische Wald-Verein, Sektion Lindberg-Falkenstein, sein erfolgreiches Programm nach der Corona- „Ferienzeit“ fort. 

Aus Regen, Zwiesel und Lindberg werden die Kinder mit Bussen am Samstag, dem 29.4., zum Gelände am Vereinsheim in Lindberg gebracht, wo sie ab 11 Uhr mit Spiel- und Sportaktionen - etwa „Naturbingo“ - und ukrainischen Dolmetschern auch bayerisch-kulinarisch betreut werden. Die Kinder werden am Vormittag an den jeweiligen Grundschulen abgeholt und auch dorthin wieder zurückgebracht. 
Der Vorsitzende Günther Hannes, hatte diesen Programmpunkt bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung unter den zahlreichen Programmpunkten besonders hervorgehoben. Weitere Einzelheiten werden in den nächsten Tagen  im Bayerwald-Boten in einem Vorbericht mitgeteilt. 


Der zweite Bürgermeister von Lindberg, Eugen Stadler, der zugleich auch als Kassenprüfer fungierte, hatte in seinem Grußwort besonders betont, dass die Lindberger Sektion des Bayerischen Wald-Vereins ein besonders gutes Beispiel gebe, für “Geborgenheit, Identität und soziale Eingebundenheit in einer Gemeinde. Das ist Dienst an der Allgemeinheit“.  Bei der Kassenprüfung hatte er keinerlei Einwände, so dass der gesamte Vorstand mit 41 Stimmen der 41 anwesenden Mitgliedern einstimmig entlastet wurde. 


In einem umfangreichen Jahresbericht, der auch die veranstaltungslose Corona-Zeit mit umfasste, konnte Günther Hannes mal wieder launig und lehrreich die Jahresprogramme Revue passieren lassen. Ob Schachtenpflege, die etwas schmaler ausfiel, Wanderungen in der Region, Stoßbullturniere, Bauen von Insektenhotels und Nistkästen, Ariengesang im Vereins-Hüttl, Besuch im Holzschlitten-Museum, Knöterichbekämpfung oder Vorweihnacht im Woid, Emmausgang, Hüttenabend am Falkenstein, Vatertagswanderung, Ari`n-Wandertag, die Vereinsaktivitäten waren wieder attraktiv und umfangreich und gut besucht. Beim Gemeindepokal im Eisstockschießen belegte die Vereinsmannschaft gar einmal den zweiten und einmal den fünften Platz. Seit über 30 Jahren produziert der Verein Ruhebänke und stellt sie kostenfrei an Spazier- und Wanderwegen im Gemeindegebiet auf. Zwar unterstützen die ILE-Gemeinden die Aktion mit einem Zuschuss, dennoch kommen die Vereinsfinanzen bei derlei vielfältigen Aktivitäten an ihre Grenzen. 


Monatlich findet auch eine Veranstaltung für Kinder statt, die von der Jugendwartin Sonja Steiner betreut wird. In ihrem Jahresbericht rief sie die Familien in Lindberg auf, ihre Kinder zu den Spielaktionen in der Vereinshütte zu schicken. Ganz besonders auch jetzt zu dem bayerisch-ukrainischen Kindertag am 29. April, zu dem auch die Bürgermeister von Regen, Zwiesel und Lindberg eingeladen werden, die den Begegnungstag unterstützen.


Der Schriftführer der Wald-Vereins Sektion, Daniel Weininger, die Wanderführerin Lieselotte Brandl hoben die Jahresaktivitäten aus ihrem Blickwinkel hervor. Besonderer Dank ging an den ehemaligen Vorsitzenden Josef Liebhaber, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt abgegeben hatte. 
Die Jahreshauptversammlung war musikalisch umrahmt von „Dö 3 Oidn“, die natürlich mit der Bayerwald-Hymne den Abend beschlossen. Diesmal sogar mit einer zusätzlichen von dem Volksmusiker aus Bischofsmais, Bert Hupf, neu gedichteten Zeile gemeinschaftlich gesungen. Und dort heißt es, als sei es das Vereinsmotto der Sektion Lindberg-Falkenstein: „Mir san vom Waidlerwoid, da wo’s an jedn gfoit/Da herrscht Gemüatlichkeit und auch Zufriedenheit/Bei frohem Sang und Klang wird uns die Zeit net lang/Mir san und bleib’n im Woid, weils uns da g’foit.“   Sr.

 

Der Vorstand verantwortet ein umfangreiches Aktionsprogramm                                                          Schatzmeister Patrick Hackl Wanderführerin Lieselotte Brandl Vorsitzende Günther Hannes Jugendwartin Sonja Steiner Schriftführer Daniel Weininger

Grüße des ersten Vorsitzenden

Lindberg, im März 2023

Verehrtes Mitglied,

diesmal ist Eile angesagt beim Erstellen des Programmes, denn Sie sollten unbedingt rechtzeitig von einer Terminänderung für eine maßgebliche Veranstaltung erfahren. Es geht dabei um die Jahreshauptversammlung, die vom 25. März auf Samstag, 15. April, verlegt werden musste. Der Grund dafür liegt in einer Überschneidung von Veranstaltungen im Versammlungslokal. Um dem Vereinsrecht zu entsprechen, haben wir die „Offizielle Einladung“ nochmal in diesem Heftchen abgedruckt. Herzlich willkommen! Wir freuen uns auf Sie alle!

Und – auf`s Frühjahr freuen wir uns sowieso alle, auf die langen Tage, die warmen Sonnenstrahlen. Da heißt es wieder: Raus in die herrliche Natur und runter mit dem Winterspeck. Für die Vorstandschaft unseres Vereins läutet das frostfreie Wetter den Start so mancher Aktion ein, die in diesem Jahr schnellstmöglich angepackt werden muss. Das Bauen von Ruhebänken mit dem Betonieren der Sockel beispielsweise. Geplant sind für heuer etwa 25 Bänke. Dazu eine ganz erfreuliche Information für Sie: Zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte haben wir dafür einen Zuschuss erhalten, nämlich von den „ILE-Nationalparkgemeinden“. Wir sagen ein ganz herzliches Dankeschön!

Da sich unsere Sektion auch an der Landesgartenschau 2023 in Freyung mit dem „Bau von Insektenhotels und Nistkästen“ beteiligt, müssen wir viele Bretter schneiden, tausende verschieden starke Löcher bohren, geeignetes Material sammeln und zuschneiden. Unseren fleißigen Helferinnen und Helfern schon jetzt ein herzliches Vergelt`s Gott! Und, wenn jemand von Ihnen ein paar Scheite von trockenem Laubholz (Buche, Birke, Eiche u. s. w.) übrig haben sollte, dem nehmen wir es dankend ab.

Wenn es um die Ukraine-Flüchtlinge und deren Sorgen geht, liegen uns vor allem die Kinder am Herzen. Norbert Schreiber hat sich deshalb mit Mariia Ancaforna in Verbindung gesetzt und die Durchführung einer ersten gemeinsamen Veranstaltung, organisiert zusammen mit unserer Jugendgruppe, besprochen. Sie soll am Samstag, 29. April, stattfinden, wo vor dem Vereinshüttl ein ganz besonders geschmücktes Bäumchen aufgestellt werden soll. Auch dazu sind Sie schon jetzt herzlich eingeladen.

Es gibt viel zu tun, freuen uns allerdings jetzt schon auf ein baldiges Wiedersehen und das gemütliche Beisammensein mit Ihnen auf den kommenden Veranstaltungen.

Ihr Günther Hannes und die Vorstandschaft

Neue Rubrik: Wandertipps für den Bayerischen Wald

Unter dem neuen Menüpunkt Wandertipps finden Sie Vorschläge, Routen, Bilder, Links zu Wanderungen im Bayerischen Wald

Vogelkunde: Der Weidensperling

Der Hörfunktechniker Hans-Werner Neumann greift in seiner Freizeit gerne zur Kamera statt zum Studiomikrofon und fotografiert die Welt der Vögel. Dankenswerterweise erlaubt er dem Bayerischen Wald-Verein die Fotos hier ins Netz zu stellen. Wir ergänzen um einige Informationen und vielleicht findet das eine oder andere Mitglied den Vogel auch in der Natur. Bilder aus unserer Umwelt und Natur von unseren Vereinsmitgliedern veröffentlichen wir gerne. Einfach mailen an Norbert Schreiber. Mailadresse: nlschreiber@t-online.de

Foto: Hans-Werner Neumann (c.)

Der Weidensperling ist eine im Mittelmeerraum und in Südasiens verbreitete Art der Sperlinge. Er ist mit dem Haussperling verwandt.

Weidensperling – Wikipedia

Ein Besuch beim Nachbarn in Tschechien: Český Krumlov

Weitere Fotos finden Sie in einer Bilderfolge auf unserem Menüpunkt Nachbar Tschechien

Sehenswürdigkeiten

 

Impressionen von der Bulldog-Weihe

Ein Bericht von Gerti Menigat

Lindbergmühle. 48 alte und neue Bulldogs, Unimogs und MB Trucks standen in Reih und Glied  auf dem Vereinsgelände am Rande von Lindbergmühle. Die Fahrerinnen und Fahrer trotzten dem regnerischen Wetter, um ihre Zugmaschinen von Kaplan Marco Stangl segnen zu lassen. Die Bulldog-Segnung, die alle zwei Jahre stattfindet, wurde vom Bauernvereins-Vorsitzenden Josef Rankl und seinem Stellvertreter Alois Däuschinger perfekt organisiert.

Eine große Zuschauermenge bestaunte die neuen, großen Traktoren der Marken Fendt (360 PS), Valtra (260 PS) und Unimog (280 PS) sowie ältere Bulldogs, wie ein Mc Cormic von 1960 oder ein Irus, Baujahr 1958. Außerdem konnte man weitere Oldtimer der Marken Hatz, Eicher und Lamborgini bewundern. Auch die Traktoren von Deutz, Holder, New Holland, IHC, John Deere, Same, Case und Steyr zogen die Blicke an. Das kurioseste Fahrzeug war ein Österreichischer Bergbauernschlepper Baujahr 1979, der von Helmut Weinberger aus Frauenau gefahren wurde. 

Vorsitzender Sepp Rankl begrüßte die vielen Zuschauer, Fahrer sowie die Ehrengäste Kaplan Marco Stangl und Bürgermeister Gerd Lorenz. Er freute sich, dass nach zweijähriger Coronapause und trotz des Regenwetters die traditionelle Bulldogweihe durchgeführt werden konnte. Die Fahrzeugsegnung, so Rankl, habe ihren traditionellen Ursprung 1961. Er informierte, dass in dieser Zeit die Zugmaschinen in großem Umfang auf den Höfen Einzug hielten und die Pferde immer mehr verdrängt wurden. Damals entstand der Wunsch, für die neue Technik den Segen Gottes einzuholen, erinnerte sich der Vorsitzende und, dass die Segnung erstmals im Rahmen des Erntedankfestes durchgeführt wurde. Drei Jahre später stellte der Bauernverein aufgrund sinkender Teilnehmerzahlen die Veranstaltung wieder ein, so der Vorsitzende, und rief sie erst 2013 wieder ins Leben. Er dankte Günther Hannes, der im Rahmen des Gartenfestes der Waldvereins Sektion Lindberg-Falkenstein die Veranstaltung ermöglicht habe. Sein Dank richtete sich auch an Kaplan Marco Stangl, die Feuerwehrkommandanten Robert Leillinger von der FF Lindberg und Florian Graßl von der FF Lindbergmühle für die Verkehrslenkung sowie allen Helfern.

Bürgermeister Gerd Lorenz schickte ein herzliches „Grüß Gott“ an die Teilnehmer und Zuschauer der Veranstaltung. Der Rathauschef hob hervor, dass einerseits das traditionelle Gartenfest der Waldvereinssektion stattfände, ein wichtiger Baustein im Festreigen der Gemeinde Lindberg sei und andererseits eine Bulldog-Weihe des Bauernvereins Zwiesel und Umgebung erleben kann. „Ich muss gestehen, ich habe selten so viele verschiedene Exemplare auf einem Platz gesehen. Vom Oldtimer bis zur High-Tech-Maschine sind die Fahrzeuge auf Hochglanz geputzt und einige sogar festlich geschmückt. Das ergibt ein imposantes Bild“, freute sich Gerd Lorenz. Es sei für ihn aus gesellschaftlicher Sicht absolut lobenswert, wenn zwei Vereine zusammenhelfen, um eine derartige Veranstaltung auf die Füße zu stellen, so der Bürgermeister und wünschte gesellige und zünftige Stunden unter dem Falkenstein.

Vor der Fahrzeugsegnung erzählte Kaplan Marco Stangl, dass er von der Zwieseler Kirchenpflegerin Bulldog-Socken geschenkt bekam, die er natürlich heute trägt. Das brachte ihm großen Applaus von den Zuschauern ein. „Wie die Bulldogs, sind auch wir in der Zeit unterwegs, bei der es einmal bergauf und auch wieder bergab geht. Gott ist immer mit dabei und wir werden getragen von ihm“, sagte der Kaplan und wünschte den Teilnehmern der Bulldogweihe Gottes Segen und alles Gute.

Angeführt von Alois Däuschinger, der einen Bulldog IHC (International Harvester Company), Baujahr 1977 fuhr, folgten die Fahrzeuge und wurden von Kaplan Marco Stangl mit Weihwasser gesegnet wurden. Dann bewegte sich der Korso von Lindbergmühle, über Lehen, nach Lindberg und wieder zurück. Viele Zuschauer auf der Strecke winkten und freuten sich über die Bulldog-Rundfahrt. Nach dem Umzug fand eine Prämierung statt: Die am weitesten angereisten Fahrer waren Roman Pletl mit einem Fendt (200 PS) und Christoph Süß mit einem Valtra (135 PS). Sie kamen aus Rohrbach, das zwischen Regen und March liegt. Jakob Schreder aus Dreieck hatte die leistungsstärkste Maschine, einen Fendt mit 360 PS. Die beiden ältesten Bulldogs stammten aus Regenhütte und Lindbergmühle. Fabian Erlebach aus Regenhütte fuhr einen Allgaier Porsche, Baujahr 1955; Hermann Ganserer besitzt einen Irus, Baujahr 1957.

Ein Besuch des Gartenfestes war anschließend für die Bulldogfahrer- und fahrerinnen Ehrensache.

Fotos Gerti Menigat

Ariengesang im Vereinshüttl

„Aria vel Air. Ist eine hübsche Weise oder Melodey, welcher einer aus seinem eigenen Kopffe also singet“ (Michael Prätorius 1619).                                                                                                                                                                                                                                                                                  „A Ari(e), des is so a schene Musi´ und des is koa Liad und koa Tanz…“ (Johann Baumeister, Bayerischer Wald, 1972)

Den „Ariengsang im Vereinshüttl“ (hier im August 2013) haben wir nicht nur zum Erhalt der waldlerischen Ari im Programm, sondern auch im Gedenken an unseren unverwüstlichen Sänger, Musikanten und Freund Sepp Hackl (an der Zither)

Von vielen Menschen wird er als Arienkönig bezeichnet.

Ein Hoch auf den Ari`n-Gsang - So singt's und klingt's im Bayerischen Wald

Lindberg / Gr. Arber
Die Ari, auch als Urtyp waldlerischen Singens bezeichnet, stand am Sonntag im Mittelpunkt des Geschehens beim „Ari`ntag auf dem Arber“. Gleich drei Veranstalter zeichnen für den hohen Stellenwert dieser Veranstaltung: Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege e. V. Volksmusikstelle für Niederbayern und Oberpfalz, der Volksmusikverein im Landkreis Regen und die Sektion Lindberg-Falkenstein im Bayer. Wald-Verein. Das Ziel ist, der Ari viele aktive Anhänger zu mobilisieren und sie als gedeihliches Kulturgut an die kommenden Generationen weiterzugeben. 

Eine große Schar von etwa 70 Sängern und Musikanten, die sich in der Eisensteiner Hütte versammelt haben, konnte Franz Schötz, Vorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, begrüßen. Sie kommen nicht, wie man landläufig annehmen könnte, nur aus dem Bayerischen Wald, sondern großenteils von weit her, aus ganz Niederbayern, der Oberpfalz und sogar weiten Teilen Oberbayerns. Sie gehören Musik- und Gesangsgruppen an, die meisten davon sind aber nur aus Freude am Singen auf den Arber gekommen. 

Vor dem gemeinsamen Singen und Musizieren geht Schötz auf die Ari selbst ein, indem er die Geschichte bemüht und Definitionen dazu ab 1619 (Pretorius) liefert. Heute sehen wir die Ari als Gegenstück zur oberbayerisch-österreichischen Weis und zum älplerischen Jodler. Sie kann instrumental geblasen oder gestrichen, 2-, 3- oder 4-stimmig vorgetragen werden. Beim Gesang spielt der Text eine eher untergeordnete Rolle, sie ist ein mehrstimmiges Klangerlebnis, koa Liad und koa Tanz. Wenn jemand sagt: „Der hat koa Ari net“, dann meint dieser nichts anderes, als dass dieser kein Musikgehör hat oder einfach nicht singen kann. 

Franz Schötz fügt mehrere Tondokumente von älteren Aufnahmen verschiedener ehemaliger Gesangs- und Musikgruppen in seinen Vortrag ein, um auf die Besonderheit so mancher Ari einzugehen. Die Lindberger Woid-Ariensänger sind zur Stelle und können stimmgewaltig aufzeigen, wie so manch vorgespielte Ari, vierstimmig gesungen, heute klingt. Und jetzt geht`s an Eingemachte.

Zehn Bläser, angeführt von Sepp Roider, packen jetzt ihre Instrumente ein und marschieren hinauf zur Zwieseler Hütte, wo sie heute ganz besondere Ari`n einüben werden, wie die „Wiesbauern Ari“, „Verlassn bin i“, die „Sattler-Ari“ und andere. Sie werden sich ob der anheimelnden Atmosphäre der Hütte und der angenehmen Betreuung durch das TV-Mitglied Johanna Unnasch heute pudelwohl fühlen. Sepp Roider: „Auch die Bläser haben es mir heute leicht gemacht; sie sind allesamt großartige Musiker!“ 

In der Eisensteiner Hütte wird gesungen. Als Vorlage dient eine Singblattsammlung, zusammengestellt von Ingrid Hupf, Roland Pongratz und Franz Schötz. Darin aufgeführt sind die Wiesbauern-Ari, die Bauern-, De oide Lindbergerin-, Lindberger Dorf-, Konzeller-, Plattenstoaner-, Stoariegl-, Stallwanger-, Waldhirta-Ari und S Vogerl am Kerschbaam, wovon einige mit recht lustigen Texten aufwarten. Können alle aufgeführten Ari`n heute gelernt und eingeübt werden? Kein Problem, denn hochkarätige Lehrerinnen, Simone Lautenschlager aus München und unsere unermüdlich in Sachen Volksmusik agierende Ingrid Hupf, die des Öfteren auch ein aufheiterndes Geschichtlein in ihr Publikum zu schicken weiß, tragen unangefochtene Kompetenz für diese Aufgabe. Auch Franz Schötz selbst bietet sich gerne an und studiert mit den Sängern so manche Ari ein. Alle drei haben eine fröhliche Ausstrahlung inne, die schon mit dem ersten Lied auf das Publikum überspringt. So werden wirklich alle „mitgebrachten“ Ari`n gelernt und teils 3- bis 4-stimmig gesungen und so manche gar trischneidig in der Tonhöhe gesteigert. Die Freude ob des wundervollen Gelingens steht allen ins Gesicht geschrieben. 

Gestärkt durch das deftige Mittagessen auf der Eisensteiner Hütte geht`s nun hinauf zur Zwieseler Hütte. Immer wieder wird ein Halt eingelegt, um die grandiose Aussicht auf den Bayerwald zu genießen. Der Blick wandert hinunter ins Eisensteiner Tal, hinüber zum Falkenstein und den Rachel. Vorbei an der Arber-Kapelle ist das Ziel bald erreicht. Da thront sie nun, auf dem steilen Hang unterm Arbergipfel, die Bodenmaiser Mulde schier beherrschend, das markante Felsengebilde mit dem Richard-Wagner-Kopf westlich davon zum Greifen nahe, die Zwieseler Hütte. Gerade hier, in ihrem Umgriff, soll das große Finale über die Bühne gehen. 

Es ist zwar wenig Platz geboten hier droben für die vielen Akteure, dennoch hat jeder schnell eine sichere Position gefunden. Und schon ist die Welt um den Arber erfüllt von den Klängen aus zehn Blasinstrumenten und den vielen Kehlen der Sänger. Voller Leidenschaft werden die gelernten Melodien hinaus posaunt in die bayerisch-böhmische Bergwelt. Wanderer, angelockt von den unvermuteten Klängen hier droben, stimmen mit ein und schwärmen von einem zufällig glücklichen Erlebnis. 

Auch wenn die Begeisterung noch lange angehalten hätte, war der Zeitpunkt doch gekommen, um voneinander Abschied zu nehmen. Franz Schötz bedankt sich ganz herzlich für die Unterstützung durch die Wald-Vereins-Sektion Lindberg-Falkenstein, beim Volksmusikverein im Landkreis Regen, vertreten durch Hans Pongratz (Sohn Roland war verhindert), vor allem aber bei den herzerfrischend auftretenden Musiklehrern Simone Lautenschlager, Ingrid Hupf und Sepp Roider wie auch bei den Lindberger Woid-Ariensängern. Ein besonderes Dankeschön lässt er Thomas Liebl und der Hohenzoller`schen Bergbahngesellschaft zukommen, ohne deren großzügige Unterstützung diese Veranstaltung kaum möglich zu machen wäre. Danke für die unentgeltliche Überlassung der Hütte und die angenehme Betreuung den Verantwortlichen des TV Zwiesel. Wie aber sollte Franz Schötz selbst für die Vorbereitung und die vorbildliche, stets aufheiternde Durchführung des Ari`ntags am Arber gedankt werden? Natürlich mit einem lange anhaltenden, tosenden Applaus!

Der große Gewinner dieser schönen Veranstaltung auf dem König des Bayerischen Waldes, dem Arber, war allerdings einmal mehr unsere Ari. Dieser Tag, ihr zur Ehre und zum Ruhme, hat gezeigt, dass wir frohen Mutes in die Zukunft schauen dürfen. Die Ari lebt!

Text und Fotos von Günther Hannes

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